Raben Steinfeld

Station 1

Willkommen in Raben Steinfeld. Sie befinden sich im Oberdorf der Gemeinde, die 1410 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der Name des Ortes setzt sich aus dem Familiennamen derer von Raben und dem durch die Endmoräne entstandenen sehr steinigen Untergrund der Felder der Umgebung zusammen.

Vor Ihnen liegt in südlicher Richtung ein Wald, in dem sich auch der Räuber Röpke herumgetrieben haben soll. Die Sage von Räuber Röpke und die Erläuterungen dazu haben Sie schon der Informationstafel entnehmen können. Wenn diese Station Ihre erste Station ist, beginnt hier Ihre Entdeckungsreise auf den Spuren des Räubers.

Sie können sich entscheiden, ob Sie zur Station 2 in südlicher Richtung weitergehen oder sich nach Norden zur Station 25 bewegen. 

53° 35.428 N
011° 29.796 O

Wichtigste Fakten

Der Räuber Röpke als Personifizierung des kollektiven Straßenraubs und Sagenfigur - oder doch ein leibhaftiger Mensch? An dieser Station erfahren Sie den Hintergrund der Sage.

In der Umgebung

Die Sage vom Räuber Röpke

In den Stahlbergen bei Crivitz hauste einst berüchtigter und gefürchteter Räuber, Namens Röpke. Er überfiel mit dem Rufe ›Röpke mit sin sœben Köpp uppen Disch‹, dem der Klang einer Glocke vorausging, die Vorüberziehenden, die sich ihm willenlos ergaben. Einst sah ein Jäger, auf der Verfolgung eines Dachses begriffen, Röpke kommen, versteckte sich hinter einem Baum und gewahrte nun, wie Röpke ungewöhnliche Bewegungen an der Erde machte und zuletzt in dieser verschwand. Er merkte sich die Stelle genau und begab sich mit andern Leuten, die Spaten und Äxte führten, dahin, aber Niemand konnte etwas von einem Eingange entdecken. Erst nach längerem Graben stieß man auf einen Gang, der zu einer großen Höhle führte.

Die ganze Sage können Sie an der Stationstafel lesen.

Die Sage und die Realität

Die meist landesfremden Landvermesser im 18. Jahrhundert, die den Flurnamen Stahlberg erstmals in ihrer Karte vermerkten, haben diesen Namen von der einheimischen Bevölkerung übernommen, das plattdeutsch ausgesprochene Wort „Stuhl“ jedoch als „Stahl“ verstanden und so auch in die Karte eingetragen. Ursprünglich verweist das Grundwort „Stuhl“ in dem Komposita „Stuhlberg“ jedoch auf den Richterstuhl im sogenannten Hegegericht. Dieses öffentliche Gericht, mit dem Stuhl/Sitz des vorsitzenden Richters als Mittelpunkt, denn nur für ihn war ein erhöhter Sitzplatz vorgesehen, trat nach altem Rechtsbrauch unter freiem Himmel, allemal aber während der „hohen Tageszeit“ dort zusammen, wo der Mord geschehen, der Körper des Toten gefunden und dort an Ort und Stelle aufgebahrt noch zu sehen war. Besonders geschah dies bei dem meist mit Mord und Totschlag verbundenen Straßenraub, weil dieser den doppelten Tatbestand des Straßenraubes mit dem des Friedensbruchs erfüllte. Bei solcherart kriminellen Exzessen wurden besonders harte Urteile gefällt, die wohl meist die Todesstrafe bedeuteten. Solche öffentlichen Gerichte zählten dann wohl zu den tief eingeprägten kollektiven Erfahrungen der lokalen Bevölkerung, die auch und besonders Orte mit solch dramatischen Geschehnissen mit Flurnamen belegte. Räuber Röpke wird es als Individuum nicht gegeben haben. Er ist die Personifizierung des kollektiven Straßenraubs hier in den Stahlbergen. Er ist eine Sagenfigur, hervorgegangen aus einem realen historischen Hintergrund.

Übrigens: Der letzte Raubmord an einem Frachtfuhrmann fand „am Stahlberge auf der Schwerin-Crivitzer-Chaussee“ immerhin noch im Februar 1888 statt.

Geocaching

In der Umgebung dieser Station befinden sich Geocaches. Haben Sie Lust, diese zu suchen?

Hier finden Sie Informationen zum Geocaching.